Soziales Engagement
Heute wollte ich im Spital meinen Dienst tun, so ganz normal.-
Telefonanruf: "Enkerl mit Sallmonelleninfektion im Spital, bitte komm!"
Zuerst kommt der Bus mit Verspätung, dann schnell noch ein kleines Geschenk, was bloß in der Eile. Im Weltladen sehe ich einen kleinen Elefanten (Sparkasse) und ein Glöckchen zum aufhängen. Ich nehme beide Sachen mit. Im Innern würde mir ein Streicheltierchen besser gefallen, aber jetzt muss es schnell gehen und ich hoffe, dass es passt.
Im Spital treffe ich ein hoch fieberndes, zartes, kleines, verzweifeltes Mädchen an, eine Mutter die schnell weg muss, einen Vater, der vor inneren Schmerz fast vergeht.
Die Ärztin und die Schwestern tun was in ihrer Macht steht...Die Szene ums Krankenbett ist Besorgnis erregend.
Allmählich komme ich an das Kind heran, das kleine Mitbringsel macht Freude und Papa hängt das Glöckchen an die Griffstange über dem Bett und tut schon mal einige Münzen in die Elefantensparkasse hinein.
Eine zarte Massage tut dem Kind gut und beruhigt es.
Omi soll noch kommen, das Kind braucht allerding jetzt Schlaf, die Infusion beginnt zu wirken...
so, jetzt eile ich schnell ins Pflegeheim, während Oma beim Kind bleibt, auch der Vater musste ja weg...
Eine alte Dame freute sich am Gang, als sie mich sieht. Zwei herzliche Busserln werden zur Begrüßung ausgetauscht.
Jetzt bin ich endlich zu Hause , schnell noch in das Postkasterl geschaut, da fällt mir ein Brief in die Hand mit lieben Weihnachtswünschen einer Perchtoldsdorfer Familie . Sie erinnern sich, dass ich ihren lieben Vater im Spital während der Nacht im Todeskampf begleitet habe. Diese Aufmerksamkeit finde ich überaus lieb und wertvoll.
Ich bin glücklich, dass ich mich einsetzen darf, es macht einfach Sinn.
Telefonanruf: "Enkerl mit Sallmonelleninfektion im Spital, bitte komm!"
Zuerst kommt der Bus mit Verspätung, dann schnell noch ein kleines Geschenk, was bloß in der Eile. Im Weltladen sehe ich einen kleinen Elefanten (Sparkasse) und ein Glöckchen zum aufhängen. Ich nehme beide Sachen mit. Im Innern würde mir ein Streicheltierchen besser gefallen, aber jetzt muss es schnell gehen und ich hoffe, dass es passt.
Im Spital treffe ich ein hoch fieberndes, zartes, kleines, verzweifeltes Mädchen an, eine Mutter die schnell weg muss, einen Vater, der vor inneren Schmerz fast vergeht.
Die Ärztin und die Schwestern tun was in ihrer Macht steht...Die Szene ums Krankenbett ist Besorgnis erregend.
Allmählich komme ich an das Kind heran, das kleine Mitbringsel macht Freude und Papa hängt das Glöckchen an die Griffstange über dem Bett und tut schon mal einige Münzen in die Elefantensparkasse hinein.
Eine zarte Massage tut dem Kind gut und beruhigt es.
Omi soll noch kommen, das Kind braucht allerding jetzt Schlaf, die Infusion beginnt zu wirken...
so, jetzt eile ich schnell ins Pflegeheim, während Oma beim Kind bleibt, auch der Vater musste ja weg...
Eine alte Dame freute sich am Gang, als sie mich sieht. Zwei herzliche Busserln werden zur Begrüßung ausgetauscht.
Jetzt bin ich endlich zu Hause , schnell noch in das Postkasterl geschaut, da fällt mir ein Brief in die Hand mit lieben Weihnachtswünschen einer Perchtoldsdorfer Familie . Sie erinnern sich, dass ich ihren lieben Vater im Spital während der Nacht im Todeskampf begleitet habe. Diese Aufmerksamkeit finde ich überaus lieb und wertvoll.
Ich bin glücklich, dass ich mich einsetzen darf, es macht einfach Sinn.
AnnaHoefler - am Dienstag, 21. Dezember 2004, 21:04 - Thema: Soziales Engagement
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Die Organisation Jugend Eine Welt unterstützt die Kinder von Bethlehem. "Mit der Aktion 'Brot für Kinder in Bethlehem' will die Organisation besonders zu Weihnachten den Kindern zeigen, dass sie nicht allein sind. Don Bosco fördert damit die Betreuung von Kindern, bietet Schulbildung und sinnvolle Freizeitgestaltung in einem Krisengebiet, das wir heute mit friedvollen Weihnachten assoziieren", so Geschäftsführer Reinhard Heiserer.
Spenden Sie für die Kinder von Bethlehem:
PSK Kontonummer:92.083.767
Blz: 60.000
Kennwort: Bethlehem
Spenden Sie für die Kinder von Bethlehem:
PSK Kontonummer:92.083.767
Blz: 60.000
Kennwort: Bethlehem
AnnaHoefler - am Freitag, 17. Dezember 2004, 05:46 - Thema: Soziales Engagement
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Am Samstag, den 18. 12. 2004, ab 10.00 h ist wieder
" Faires Frühstück im Weltladen" Mödling 2340, Hauptstraße 7
mit Amnesty International
Thema:
Straßenkinder in Honduras
In wenigen Tagen feiern wir Weihnachten mit unseren Kindern, Enkelkindern, Nichten und Neffen. Dabei sollten wir nicht auf die Kinder aus anderen Ländern vergessen.
In Honduras leben
Straßenkinder und Mitglieder von sogenannten "maras",
jugendlichen Straßen-gangs, in Todesgefahr.
Allein zwischen Januar 1998 und Januar 2004 wurden laut Regierungsquellen 967 Kinder und Jugendliche umgebracht.
(Die regierungsunabhängige Organisation "Casa Alianza" hat zwischen Januar 1998 und Juni 2004 sogar 2300 Morde an unter 23-Jährgen dokumentiert!).
Doppelt traurig ist, dass nur ein geringer Prozentsatz dieser Mordfälle vor Gericht
kommt: Von 400 Fällen, zu denen überhaupt Erhebungen durchgeführt wurden,gingen nur 88 an die Staatsanwaltschaft. Und nur in drei (!) Fällen kam es bisher zu einer Verurteilung.
Jene 50 Mordfälle, in die ganz offensichtlich Polizisten verwickelt waren, gehören nicht dazu....
Linda Sepulveda wird über die Situation der Straßenkinder in Honduras berichten und darüber, was wir alle tun können, um die Straflosigkeit zu beenden.
" Faires Frühstück im Weltladen" Mödling 2340, Hauptstraße 7
mit Amnesty International
Thema:
Straßenkinder in Honduras
In wenigen Tagen feiern wir Weihnachten mit unseren Kindern, Enkelkindern, Nichten und Neffen. Dabei sollten wir nicht auf die Kinder aus anderen Ländern vergessen.
In Honduras leben
Straßenkinder und Mitglieder von sogenannten "maras",
jugendlichen Straßen-gangs, in Todesgefahr.
Allein zwischen Januar 1998 und Januar 2004 wurden laut Regierungsquellen 967 Kinder und Jugendliche umgebracht.
(Die regierungsunabhängige Organisation "Casa Alianza" hat zwischen Januar 1998 und Juni 2004 sogar 2300 Morde an unter 23-Jährgen dokumentiert!).
Doppelt traurig ist, dass nur ein geringer Prozentsatz dieser Mordfälle vor Gericht
kommt: Von 400 Fällen, zu denen überhaupt Erhebungen durchgeführt wurden,gingen nur 88 an die Staatsanwaltschaft. Und nur in drei (!) Fällen kam es bisher zu einer Verurteilung.
Jene 50 Mordfälle, in die ganz offensichtlich Polizisten verwickelt waren, gehören nicht dazu....
Linda Sepulveda wird über die Situation der Straßenkinder in Honduras berichten und darüber, was wir alle tun können, um die Straflosigkeit zu beenden.
AnnaHoefler - am Freitag, 17. Dezember 2004, 05:10 - Thema: Soziales Engagement
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Heute wurde mein Pflegling E.aus dem Spital entlassen und kam wieder ins Pflegeheim zurück.
Vor acht Tagen war er mehr in der Ewigkeit als bei uns, ich freue mich wirklich über sein Wohlbefinden, wenn gleich er nicht ganz gesund werden kann.
Intensive Zuwendung hat ihm offensichtlich gut getan.(Füttern,Durst löschen, ansprechen,...)
Vor acht Tagen war er mehr in der Ewigkeit als bei uns, ich freue mich wirklich über sein Wohlbefinden, wenn gleich er nicht ganz gesund werden kann.
Intensive Zuwendung hat ihm offensichtlich gut getan.(Füttern,Durst löschen, ansprechen,...)
AnnaHoefler - am Donnerstag, 16. Dezember 2004, 18:19 - Thema: Soziales Engagement
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Während meines Besuches bei meinem schwerkranken Patienten E. kam eben die Visite ins Zimmer. DieseZ eit nutzte ich schnell aus, um andere Patienten zu besuchen.
Einer freute sich sichtbar darüber, dass er endlich wieder mit jemanden reden konnte, der ihm ernst nahm, einfach sich nur für ihn Zeit nahm. Sein Bettnachbar nickte nur und sagte:"Die Frau war schon vor zwei Jahre auch bei mir, da war ich..."Es wurde ein schönes, langes Gespräch bei dem ich allerdings fast nur zuhörte und ermutigte weiter zu reden, alles durfte gesagt werden.
Ist das nicht für alle Beteiligten heilsam?
Einer freute sich sichtbar darüber, dass er endlich wieder mit jemanden reden konnte, der ihm ernst nahm, einfach sich nur für ihn Zeit nahm. Sein Bettnachbar nickte nur und sagte:"Die Frau war schon vor zwei Jahre auch bei mir, da war ich..."Es wurde ein schönes, langes Gespräch bei dem ich allerdings fast nur zuhörte und ermutigte weiter zu reden, alles durfte gesagt werden.
Ist das nicht für alle Beteiligten heilsam?
AnnaHoefler - am Mittwoch, 15. Dezember 2004, 16:54 - Thema: Soziales Engagement
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Heute war ich den ganzen Tag bei meinen sterbenskranken Freund. Sein Zustand hat sich so gravierend verändert, dann wurde ihm erneut Sauerstoff verabreicht, Infusionen angehängt und Antibiotika gegeben. Die Flüssigkeiten nimmt er besser verdickt zu sich, im normalen Zustand schaffte er es nur sehr schlecht. Ich habe große Sorge um ihn.Verflixter Weise ist mein Tagesprogramm morgen angefüllt bis oben, aber ...
Alles hat seine Zeit, irgendwie muss es doch möglich sein morgen bei ihm vorbei zu schauen, seine Frau zu trösten und einfach für beide da zu sein.
Alles hat seine Zeit, irgendwie muss es doch möglich sein morgen bei ihm vorbei zu schauen, seine Frau zu trösten und einfach für beide da zu sein.
AnnaHoefler - am Sonntag, 5. Dezember 2004, 20:30 - Thema: Soziales Engagement
Heute habe ich den ganzen Tag im Spital bei meinen Patienten/ innen verbracht.
Vormittag besuchte ich die Patienten auf der Unfall Chirurgie. Ein wunderbares Team diese Schwestern dort, nur Lob der Patienten.
Nachmittag wollte ich im Pflegeheim Dienst machen, aber
mein Pflegling wurde mit der Rettung auf die Interne Mödling 3B gebracht, zum Glück war der junge Sanitäter ihm gleich mit dem Sauerstoff zu Hilfe gekommen, im Pflegeheim dachten die Schwestern nicht daran, auch nicht die Ärztin...
Mit Sauerstoff, Antibiotika, reichlich Flüssigkeit etc... versorgt, hoffe ich, dass er die Nacht gut übersteht.
Morgen habe ich Sprechstunde,anschließend eile ich zu meinem Patienten.
Langeweile ist da für mich nicht möglich.
Fragen Sie doch einmal ihre Gemeinderäte, ob Sie es auch so machen? Politiker müssten mit gutem Beispiel voran gehen.
Wann haben Sie einen alten Menschen, der einsam ist, besucht?
Wann haben Sie jemanden gefragt wie es ihm geht und ob Sie helfen dürfen?
Wann haben Sie jemanden angerufen, einfach nur so, ohne dass der andere für Sie etwas erledigen sollte?
Wann haben Sie eine überlastete Mutter gefragt, ob Sie mit ihrem Kind spielen dürfen, oder dem Kind etwas vorlesen könnten?
Es gibt so viele Dinge die anderen so gut tun und uns nichts kosten müssen, außer unserer Zeit!
Vormittag besuchte ich die Patienten auf der Unfall Chirurgie. Ein wunderbares Team diese Schwestern dort, nur Lob der Patienten.
Nachmittag wollte ich im Pflegeheim Dienst machen, aber
mein Pflegling wurde mit der Rettung auf die Interne Mödling 3B gebracht, zum Glück war der junge Sanitäter ihm gleich mit dem Sauerstoff zu Hilfe gekommen, im Pflegeheim dachten die Schwestern nicht daran, auch nicht die Ärztin...
Mit Sauerstoff, Antibiotika, reichlich Flüssigkeit etc... versorgt, hoffe ich, dass er die Nacht gut übersteht.
Morgen habe ich Sprechstunde,anschließend eile ich zu meinem Patienten.
Langeweile ist da für mich nicht möglich.
Fragen Sie doch einmal ihre Gemeinderäte, ob Sie es auch so machen? Politiker müssten mit gutem Beispiel voran gehen.
Wann haben Sie einen alten Menschen, der einsam ist, besucht?
Wann haben Sie jemanden gefragt wie es ihm geht und ob Sie helfen dürfen?
Wann haben Sie jemanden angerufen, einfach nur so, ohne dass der andere für Sie etwas erledigen sollte?
Wann haben Sie eine überlastete Mutter gefragt, ob Sie mit ihrem Kind spielen dürfen, oder dem Kind etwas vorlesen könnten?
Es gibt so viele Dinge die anderen so gut tun und uns nichts kosten müssen, außer unserer Zeit!
AnnaHoefler - am Freitag, 3. Dezember 2004, 20:32 - Thema: Soziales Engagement
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" Die Liebe ist das Wohlgefallen am Guten; das Gute ist der einzige Grund der Liebe.
Lieben heißt: jemandem Gutes tun wollen."
Thomas von Aquin
Von Sinnen sein:"Lieblos denken, reden, handeln."
Lieben heißt: jemandem Gutes tun wollen."
Thomas von Aquin
Von Sinnen sein:"Lieblos denken, reden, handeln."
AnnaHoefler - am Donnerstag, 18. November 2004, 19:16 - Thema: Soziales Engagement
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An einer Überdosis Drogen ist am Montag, den 8.11.2004,
ein 14-jähriges Mädchen in Traiskirchen verstorben. Gemeinsam mit dem 16-jährigen Freund hatte die Jugendliche am Abend zuvor Suchtgifte konsumiert, anschließend legten sich beide ins Bett - das Mädchen erwachte nicht mehr.
ein 14-jähriges Mädchen in Traiskirchen verstorben. Gemeinsam mit dem 16-jährigen Freund hatte die Jugendliche am Abend zuvor Suchtgifte konsumiert, anschließend legten sich beide ins Bett - das Mädchen erwachte nicht mehr.
AnnaHoefler - am Montag, 8. November 2004, 23:56 - Thema: Soziales Engagement
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Aus meiner alltäglichen Praxis.
Wer glaubt, hat es leichter?
Auf dieser Erde nicht unbedingt.
Desorientierte, sterbenskranke Menschen spüren selbst, dass sie mit dem Tod konfrontiert sind.
Die einen reagieren mit Zuversicht, auf ein uns unbekanntes geisterfülltes Leben in Vollendung, andere wollen nur bald die Augen schließen und diese Welt für immer verlassen.
Manche Patienten /innen freuen sich über die hl.Kommunion, oder einen Priesterbesuch, andere lehnen dies zwar nicht direkt ab, aber es ist ihnen nicht ganz wohl dabei.
Kontakt nehme ich z.B.mit allen Patienten /innen des Zimmers auf, besonders mit den Neuen und versuche eine fröhliche, vertrauensvolle Atmosphäre zu erreichen, so weit das nur möglich ist.
Gute Gespräche kommen dann zustande , wenn ich einfach einfühlsam beobachte und mir viel Zeit nehme, um wirklich auf die jeweilig individuelle Situation mit Freundlichkeit und persönlicher Zuwendung einzugehen. Besonderes Feingefühl ist nötig, wenn z.B. Besuch kommt. Schön ist es, wenn die Angehörigen kontaktfreudig sind, oder ich ziehe mich schlichtweg zurück.
Berührungen,bzw. Streicheleinheiten haben manchmal Sinn, praktische Hilfe ist meistens viel wichtiger. Ein Glas Wasser reichen, Essen geben, Kopfpolster höher,oder tiefer stellen, eine Schwester rufen...
Einige, eher depressive Patienten /innen reden vom Sterben, und zeigen dabei einen gewissen Fatalismus.Sie freuen sich aber doch über die Zusicherung, dass wir sie brauchen.
Zum Gottesdienst gehen im Pflegeheim ca.30 bis 35 Leute.Viele können ganz einfach nicht aus gesundheitlichen Gründen, oder weil sie es von früher nicht anders gewohnt sind.
Ungelöste Konflikte, Glaubenskrisen, brechen mit aller Deutlichkeit natürlich im Alter auf und können die Lebensfreude sehr stark beeinträchtigen.
Nach welcher Partnerin soll man denn rufen, wenn einem die Seele Vowürfe macht?
Wozu hat man das schöne Haus gebaut, wenn der Sohn ohnehin eine große Wohnung, aber keine Kinder hat?
Der materielle Wohlstand macht vielen Menschen im Alter nicht unbedingt zufrieden, sondern belastet sie enorm.
Gerne würden alte Menschen manchmal nach dem Priester und den Sakramenten verlangen, aber niemand in der Familie denkt daran, oder es ist bei langem Hin- und Her schon mal sehr schwer einen Priester zu erreichen.
Die Alltagshektik im Krankenzimmer trägt nicht zu einer religiöse Atmosphäre bei.
Auch das Fernsehen ist oft Betäubungsmittel und Ersatzmittel für Zuwendung.
Während ein Patient im Zimmer stirbt, sehen sich die übrigen Mitpatienten ein Fussballspiel an, ich finde es egoistisch und pietätlos in hohem Maße.
Angehörige spüren oft nicht den Wunsch, dass ihr Sterbenskranker über sein wirkliches Befinden, seine Sorgen und Ängste sprechen möchten, andere wieder wollen lieber über schöne Erlebnisse aus ihrem Leben sprechen, obwohl auch sie spüren wie es um sie steht, darf doch auch sein.
Mit einigen Patienten konnte ich auch kurz vor dem Sterben noch über Seltsames, Kurioses, oder einfach Erfreuliches lachen.
Bekehrung passiert meistens während des aktiven Leben und nicht im Schnellverfahren am Ende unseres irdischen Daseins, kann aber wachen Geistes, oder auch unbewußt, durchaus stattfinden und sehr glücklich machen.
Wer praktizierender Christ war, oder anderwertig religiös gelebt hat, behält es meistens bei und intensiviert es sogar.
Was die Grundeinstellung anbelangt, ist sie, meiner Meinung nach, auf alle Fälle zu respektieren.
Es geht für jeden Menschen doch darum, trotz der äußerlich traurigen Situation Befreiung zu erfahren, Freude, Kraft und Zuversicht.
Was bleibt vom Leben?
Was trägt uns?
Von allem müssen wir uns lösen.
Was bleibt?
Nur was wir verschenkt haben. Die L I E B E bleibt.
Wer glaubt, hat es leichter?
Auf dieser Erde nicht unbedingt.
Desorientierte, sterbenskranke Menschen spüren selbst, dass sie mit dem Tod konfrontiert sind.
Die einen reagieren mit Zuversicht, auf ein uns unbekanntes geisterfülltes Leben in Vollendung, andere wollen nur bald die Augen schließen und diese Welt für immer verlassen.
Manche Patienten /innen freuen sich über die hl.Kommunion, oder einen Priesterbesuch, andere lehnen dies zwar nicht direkt ab, aber es ist ihnen nicht ganz wohl dabei.
Kontakt nehme ich z.B.mit allen Patienten /innen des Zimmers auf, besonders mit den Neuen und versuche eine fröhliche, vertrauensvolle Atmosphäre zu erreichen, so weit das nur möglich ist.
Gute Gespräche kommen dann zustande , wenn ich einfach einfühlsam beobachte und mir viel Zeit nehme, um wirklich auf die jeweilig individuelle Situation mit Freundlichkeit und persönlicher Zuwendung einzugehen. Besonderes Feingefühl ist nötig, wenn z.B. Besuch kommt. Schön ist es, wenn die Angehörigen kontaktfreudig sind, oder ich ziehe mich schlichtweg zurück.
Berührungen,bzw. Streicheleinheiten haben manchmal Sinn, praktische Hilfe ist meistens viel wichtiger. Ein Glas Wasser reichen, Essen geben, Kopfpolster höher,oder tiefer stellen, eine Schwester rufen...
Einige, eher depressive Patienten /innen reden vom Sterben, und zeigen dabei einen gewissen Fatalismus.Sie freuen sich aber doch über die Zusicherung, dass wir sie brauchen.
Zum Gottesdienst gehen im Pflegeheim ca.30 bis 35 Leute.Viele können ganz einfach nicht aus gesundheitlichen Gründen, oder weil sie es von früher nicht anders gewohnt sind.
Ungelöste Konflikte, Glaubenskrisen, brechen mit aller Deutlichkeit natürlich im Alter auf und können die Lebensfreude sehr stark beeinträchtigen.
Nach welcher Partnerin soll man denn rufen, wenn einem die Seele Vowürfe macht?
Wozu hat man das schöne Haus gebaut, wenn der Sohn ohnehin eine große Wohnung, aber keine Kinder hat?
Der materielle Wohlstand macht vielen Menschen im Alter nicht unbedingt zufrieden, sondern belastet sie enorm.
Gerne würden alte Menschen manchmal nach dem Priester und den Sakramenten verlangen, aber niemand in der Familie denkt daran, oder es ist bei langem Hin- und Her schon mal sehr schwer einen Priester zu erreichen.
Die Alltagshektik im Krankenzimmer trägt nicht zu einer religiöse Atmosphäre bei.
Auch das Fernsehen ist oft Betäubungsmittel und Ersatzmittel für Zuwendung.
Während ein Patient im Zimmer stirbt, sehen sich die übrigen Mitpatienten ein Fussballspiel an, ich finde es egoistisch und pietätlos in hohem Maße.
Angehörige spüren oft nicht den Wunsch, dass ihr Sterbenskranker über sein wirkliches Befinden, seine Sorgen und Ängste sprechen möchten, andere wieder wollen lieber über schöne Erlebnisse aus ihrem Leben sprechen, obwohl auch sie spüren wie es um sie steht, darf doch auch sein.
Mit einigen Patienten konnte ich auch kurz vor dem Sterben noch über Seltsames, Kurioses, oder einfach Erfreuliches lachen.
Bekehrung passiert meistens während des aktiven Leben und nicht im Schnellverfahren am Ende unseres irdischen Daseins, kann aber wachen Geistes, oder auch unbewußt, durchaus stattfinden und sehr glücklich machen.
Wer praktizierender Christ war, oder anderwertig religiös gelebt hat, behält es meistens bei und intensiviert es sogar.
Was die Grundeinstellung anbelangt, ist sie, meiner Meinung nach, auf alle Fälle zu respektieren.
Es geht für jeden Menschen doch darum, trotz der äußerlich traurigen Situation Befreiung zu erfahren, Freude, Kraft und Zuversicht.
Was bleibt vom Leben?
Was trägt uns?
Von allem müssen wir uns lösen.
Was bleibt?
Nur was wir verschenkt haben. Die L I E B E bleibt.
AnnaHoefler - am Samstag, 30. Oktober 2004, 20:34 - Thema: Soziales Engagement
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