Anna Höfler
aus Maria Enzersdorf. Ich lade Sie zum Gedankenaustausch ein.


... nun hat mein Patient seinen letzten Atemzug, sein Herzschrittmacher seinen letzten Schlag gemacht, seine Gesichtszüge sind friedlich. Ich stehe neben ihm und spüre Schmerz, Dankbarkeit und unsere menschliche Begrenztheit auf dieser Erde...
Nein, unser Leben muss mehr Sinn haben, als unser alltägliches Kämpfen. Mein Inneres wehrt sich gewaltig gegen den Gedanken:"Alles vorbei, aus."
Einige Tage später stehe ich mit den engsten Familienangehörigen am offenen Grab, eine Urne wird in die kleine Mulde gestellt...
Das ist nicht der Mensch, dem ich zugelächelt, dem ich das Essen gereicht, mit dem ich mit dem Rollstuhl spazieren fuhr,... das ist Material, das ist...
Ich werde still und ringe nach Luft und ahne das große Geheimnis: "Nun bist du über dich hinaus gewachsen, nun hat das Wesentliche für dich begonnen..."
...die nächsten Menschen in der Reihe wissen noch nicht, wann es für sie so weit ist. R.I.P.
 

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