Anna Höfler
aus Maria Enzersdorf. Ich lade Sie zum Gedankenaustausch ein.


Am 1. Mai 2004 findet die EU-Osterweiterung statt. Ich begrüße die neuen Nachbarn, die am 1. Mai 2004 der Europäischen Union beitretenden Länder, mit einem "Herzlich Willkommen!" in der jeweiligen Landessprache:

Estland Tere tulemast!
Lettland Laipni ludzam!
Litauen Sveiki atvyke!
Malta Merhba!/Welcome!
Polen Serdecznie witamy!
Slowakei Srdecné vás vítáme!
Slowenien Prisrcno dobrodosli!
Tschechische Republik Srdecné vítaní!
Ungarn Isten hozott!
Republik Zypern Υποδοχη

EUROPA-HYMNE: An die Freude
Melodie - Volksweise 1801
MELODIE: Ludwig van Beethoven 1770-1827 (aus IX. Sinfonie)
TEXT: Friedrich Schiller (1759-1805) 1785

1. Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium,
Wir betreten Feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum!
Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt.
Alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.
Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt!
|: Brüder, überm Sternenzelt Muß ein lieber Vater wohnen,:|

2. Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen, mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem Bund!
Was den großen Ring bewohnet, huldige der Sympathie.
|: Zu den Sternen leitet sie, wo der Unbekannte thronet. :|

3. Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur,
Alle Guten, alle Bösen folgen ihrer Rosenspur.
Küsse gab sie uns und Reben, einen Freund, geprüft im Tod,
Wollust ward dem Wurm gegeben, und der Cherub steht vor Gott.
Ihr stürzt nieder, Millionen? ahnest du den Schöpfer, Welt?
|: Such ihn überm Sternenzelt! Über Sternen muß er wohnen. :|

4. Freude heißt die starke Feder, in der ewigen Natur,
Freude, Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen, Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen die des Sehers Rohr nicht kennt.
Froh wie seine Sonnen fliegen durch des Himmels prächtigen Plan,
|: Laufet Brüder, eure Bahn, freudig wie ein Held zum Siegen! :|

5. Aus der Wahrheit Feuerspiegel lächelt sie den Forscher an.
Zu der Tugend steilem Hügel leitet sie des Dulders Bahn.
Auf des Glaubens Sonnenberge sieht man ihre Fahnen wehn,
Durch den Riß gesprengter Särge sie im Chor der Engel stehn.
Duldet mutig, Millionen! Duldet fur die beßre Welt!
|: Droben überm Sternenzelt Wird ein großer Gott belohnen. :|

6. Göttern kann man nicht vergelten schön ists, ihnen gleich zu sein.
Gram und Armut soll sich melden, mit den Frohen sich erfreun.
Groll und Rache sei vergessen, unserm Todfeind sei verziehn,
Keine Träne soll ihn pressen, keine Reue nage ihn.
Unser Schuldbuch sei vernichtet!ausgesöhnt die ganze Welt!
|: Brüder - überm Sternenzelt richtet Gott, wie wir gerichtet. :|

7. Freude sprudelt in Pokalen; in der Traube goldnem Blut
Trinken Sanftmut Kannibalen,die Verzweiflung Heldenmut. -
Brüder, fliegt von euren Sitzen, wenn der volle Römer kreist;
Laßt den Schaum zum Himmel spritzen: Dieses Glas dem guten Geist!
Den der Sterne Wirbel loben, den des Seraphs Hymne preist,
|: Dieses Glas dem guten Geist überm Sternenzelt dort oben! :|

8. Festen Mut in schweren Leiden, Hilfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden, Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königsthronen - Brüder, gält' es Gut und Blut:
Dem Verdienste seine Kronen, Untergang der Lügenbrut!
Schließt den heilgen Zirkel dichter! Schwört bei diesem goldnem Wein,
|: Dem Gelübde treu zu sein, schwört es bei dem Sternenrichter! :|

Ich wünsche mir für alle Völker Gottes Segen und ein ganz menschliches, friedliches, kooperatives Zusammenleben und Zusammenarbeiten - mit mehr, als nur wirtschaftlichen Werten. Mit Ethik, mit Moral, mit Religion wird uns die Nähe nicht zur Bedrängnis werden. Gute Spielregeln sind notwendige Voraussetzungen für die Freiheit aller.
dejavu meinte am 30. Apr, 22:58:
Freudenstimmung
Diese Art von simpler Freudenstimmung finde ich ziemlcih unpassend - es wird sehr schwer werden.... 
AnnaHoefler antwortete am 1. Mai, 11:15:
Stimmung?
Es ist ganz schön anstrengend sich auf einen anderen Menschen wirklich einzulassen, ihn zuzuhören, ihn ernst zu nehmen, ihm Geborgenheit und Wichtigkeit einzuräumen etc., geschweige denn Völker, die ganz andere Vorstellungen haben als wir, da gebe ich Ihnen recht.

Freude setzt immer, besonders in unserer chaotischen Zeit, innere Arbeit, eine Haltung der Offenheit, des Respekts voraus, sie ist gleichsam der Grundton einer ausgeglichenen Person und nicht Gefühlsduselei, das Produkt einer Spaßgesellschaft.

Alles Gute und herzlichen Dank für Ihren ehrlichen Komentar!
Anna Höfler 
ferromonte meinte am 1. Mai, 11:21:
gemeinderätinnen
haben es, bloggenderweise jedenfalls, an sich, sehr realitätsfern zu sein.
anscheinend sind die jetzten 5 jahre wie im traum an ihnen vorbeigegangen, frau hoefler ...
aufwachen! sehen, was wirklich geschieht; nicht auf die euphorische jubelpropaganda reinfallen. 
AnnaHoefler antwortete am 1. Mai, 11:43:
Perverse Gesellschaft??? Alle Psychopathen?
Aggressionen, Süchte aller Art, korrupte Wirtschft, Arbeitslosigkeit, schwarze Messen, Hexen und Teufelskult, Mord und Todschlag..., das ist der heutige Mensch, aber er ist auch entwicklungsfähig, erneuerungsfähig, einsichtsvoll und oft sogar genial, oft sehr erstaunlich was ihm so alles gelingt.Heute geht es darum, dass wir wachen Geistes das Positive verstärken und nicht jammernd im Dreck versinken.

Jemand, der wie ich sehr oft Sterbende begleitet, kennt sehr wohl die Grundbedürfnisse der Menschen, ein wenig Mut wird uns allen helfen. Danke jedenfalls für Ihre ehrliche Mahnung. Lieben Gruß
Anna Höfler 
christerl antwortete am 1. Mai, 11:46:
"was wirklich geschieht", geschieht doch schon lange.
skeptiker wurden von der realität längst überholt. und zwar lange vor der eu-ost-erweiterung.
warum also nicht ein wenig jubeln? wenns doch eh net zum ändern ist... 
AnnaHoefler antwortete am 1. Mai, 11:59:
Die Freude ist das Licht des Lebens
Im Judentum gab es früher alle 7 Jahre ein Jubeljahr der Versöhnung. Alles wurde wieder geordnet, auch die Beziehungen wurden neu gestaltet, z. b. wurden Sklaven in die Freiheit entlassen und Schulden entschuldet. Sogar das Ackerland mußte brach liegen bleiben. Ich glaube von dieser Idee könnten wir doch alle lernen. Danke für Ihre fröhlichen Zeilen. Anna Höfler 
ferromonte antwortete am 1. Mai, 13:00:
genialität
ist seltener, als mans gern hätte; und optimismus und postives denken sind gut und recht.
"das positive verstärken und nicht jammernd im dreck versinken" - ok.
aber wo sehen sie die positiven aspekte der bisherigen EU-geschehnisse, und - hochgerechnet am bisherigen - die der nächsten 10 jahre? jetzt nur, um eine gedankliche grundlage für positive gefühle zu bekommen ... 
AnnaHoefler antwortete am 1. Mai, 13:43:
Kooperation, weniger Ego und mehr Wir...?
Nüchtern betrachtet wird jeder Mensch erst, wie Martin Buber so schön sagt, am DU. Es wird bei jedem Einzelnen in der Verantwortung liegen, wie wir damit umgehen, ob wir andere aufwerten, oder abqualifizieren, aber auch, ob wir zu allem JA und AMEN sagen, oder auch unangenehme Dinge verbalisieren und notfalls energisch und klug reagieren. Vielleicht können wir von diesen Menschen mehr Einfachheit, Sparsamkeit, Gastfreundschaft, etc. lernen und nicht nur um materielle Werte tanzen, oder so wie es bei uns leider oft geschieht leeres, wertfreies Denken propagieren, oder einfach gegen alle Werte sein.

Wir haben den Kanibalismus 80% durch Zivilisation ersetzt, vielleicht müssen wir von einer Pseudokultur nun zur wirklicher Kultur zurückfinden?

Ich verstehe nicht nur die Ängste anderer Personen, ich muss mich damit persönlich genau so auseinander setzen, aber wir sind doch dialogfähige Wesen, da wird doch mit Partnern Etwas zu erreichen sein. Alles Gute und danke für Ihre ehrliche Frage. Anna Höfler
 
ferromonte antwortete am 1. Mai, 14:08:
ja, und
ohne diese kern-lebens-weisheiten würde ja auch unser leben nicht funktionieren. einfachheit, gastfreundlichkeit, sparsamkeit lernen, ja freilich - ihr wort in gottes ohr.
was sie aber sorgfältig aussparen, frau höfler, sind unsere regierungen, die an all dem nicht das geringste interesse haben. im gegenteil.
und das ist die stelle, an der mein optimismus bisweilen sehr dünn wird und ich mich wundere, woher sie den ihren nehmen.
(haben sie da ein programm laufen, mit die sem "alles gut und danke für ihre ehrliche frage"?)

edit: den link meinen sie aber nicht ernsthaft als quelle für infos zum positiven der EU? 
AnnaHoefler antwortete am 1. Mai, 14:31:
Meine ehrliche Meinung über Politiker
Ich würde allen Politikern, simultan zur beruflichen Leistung, soziale und auch unangenehme Arbeit, z. b. in einem Pflegeheim und den öffentlichen Verkehr zumuten. Oft sind sie leider mit Belanglosigkeiten beschäftigt und die großen Probleme werden beiseite geschoben, andere dürfen sich damit quälen. Gerade das ist der Grund weshalb ich mich nun in der Öffentlichkeitsarbeit engagiere.

Es kommt auch mir sonderbar vor, wenn Politiker in den Medien nur dann zu sehen sind, wenn sie Festreden schwingen und Eröffnungsfeiern gestalten, bei Festessen beteiligt sind und Hände schütteln. Gott sei Dank, ganz so ist es in Wirklichkeit nicht. 
sehpferd meinte am 1. Mai, 13:53:
Waum sollte es denn leicht sein?
Also zugegeben, auch ich hätte Frau Höfler ja auch gewünscht, dass sie das Europakleid vielleicht eine Nummer kleiner gehabt hätte und ohne die langatmige Ode an die Freude. Aber ich muss sie doch unterstützen: Vielleicht, verehrte(r) Dejavue, wird es schwer werden, möglicherweise sogar sehr schwer: Doch wer hat gesagt, dass alles leicht sein muss? Gerade schwere Aufgaben sind Herausforderungen, aber man muss sie auch als solche begreifen.

Na, und der Herr Isenberg? Wann werden eigentlich sie aufwachen und sehen, dass es noch eine andere Welt gibt als die, die sie schon glauben, verstanden zu haben? Es ist, freilich, eine Welt, in der weder Schmus noch Schmäh etwas bewirken, sondern nur Taten. 
AnnaHoefler antwortete am 1. Mai, 14:01:
Alles im Leben hat eine Vorder- u. eine Rückseite
Danke für Ihre wohlwollende Unterstützung.

In meiner ehemaligen Hauptschule in Wien 1060 waren Kinder aus 16 Nationen, Flüchtlinge und Gastarbeiterkinder. Ich erinnere mich, wie anfangs große Vorbehalte laut wurden, bald aber verstummten. Ökumenische Feiern, gemeinsame Mahlzeiten exotischer Kochkuenste, Tänze und gemeinsame Ausflüge brachten die Kinder und Erwachsenen bald freundschaftlich näher. Heute stellt sich die selbe Schule als Mittelschule vor.

Alles Liebe! Anna Höfler 
ferromonte antwortete am 1. Mai, 14:11:
sie unterstreichen
ihre naivität, wenn sie herrn sehpferd für seine "wohlwollende unterstützung" danken. sie wissen nicht, wen sie in sehpferds person vor sich haben ... sehen sie doch selbst nach. 
AnnaHoefler antwortete am 1. Mai, 14:19:
Jeder Mensch hat auch positive Seiten
Auch Misstrauen ist nicht immer gut. Ich glaube gerne an das Gute im Menschen. Bei meiner Arbeit mit Strafentlassenen hatte ich die meisten Erfolge dann, wenn ich nicht immer nur das Negative vor Augen hatte.

Alles Gute! Anna Höfler 
ferromonte antwortete am 1. Mai, 14:30:
ok, sie scheinen
eben fast eine heilige zu sein ... auch ihnen alles gut. und einen schönen ersten mai. :) 
AnnaHoefler antwortete am 1. Mai, 14:38:
Ich habe noch Ideale
Danke. Heilig noch lange nicht, aber ich habe selbst viel durchgemacht und lass mich nicht gerne hoffnungslos machen. Alles Liebe und heute noch viel Freude!

Anna Höfler 
Cymoril antwortete am 4. Mai, 08:18:
Ich muss zugeben
auch ich habe Zweifel in bezug auf die EU...nun mag es an meinen zarten 20 Jahren liegen dass ich keinen Sinn für Politik habe aber irgendwo denke ich schon dass es nur mehr besser werden kann. Ich freue mich auf die neuen Mitgliedsstaaten aber es scheint mir doch recht schwer bis unmöglich so viele verschiedene Kulturen unter einem Dach zu haben. Nicht alle Menschen scheinen genug Einfühlungsvermögen zu besitzen um mit offenem Herzen auf Menschen zuzugehen die "anders" sind in Kultur, Aussehen oder Benehmen. 
AnnaHoefler antwortete am 4. Mai, 08:57:
Geduld erreicht alles
Nicht vor anderen Mentalitäten brauchen wir uns zu fürchten, mit asozialen Typen, kriminellen Wesen haben wir unsere berechtigten Sorgen, aber da brauchen wir ja gar nicht weit gehen, die umgeben uns auch im eigenen Land, oder? Mitmenschlichkeit zu lernen ist eine Lebensaufgabe. Verschiedene Kulturen, die können uns nur bereichern, aber Pseudokulturen sollten wir schnell demaskieren und nicht dulden, das fängt aber wiederum bei uns an, z. b. Theater mit perversen Darstellungen, zweitklassige Musik etc. Die werden oft nicht verpöhnt, sondern sogar mit unseren Steuergeldern protegiert. Mündig sein!

Alles Gute und danke für Ihre Meinung! Anna Höfler 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this page (summary)

powered by Antville   powered by Helma