Die Begleitung meines Patienten, der an einer partiellen Demenz leidet, gehört sicher zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben im Bereich der Altenpflege. Manchmal tut er eigentlich verrückte Dinge, so äußert er eben seine Verwirrtheit, dann aber löst er fast nebenbei 20 Rechnungen fehlerfrei. Zur Zeit ist es ja bitter kalt im Freien und E. hat erst im Dezember eine Lungenentzündung mit allen Mitteln überstanden, er zeigt vehementen Trotz, ja fast Aggressivität, wenn ich ihm erkläre, dass wir mit dem Rollstuhl heute nicht hinaus fahren können. Es kostet mich dann meine ganze Kraft und Phantasie ihn abzulenken.
Am Abend war ich ziemlich erschöpft. Still kreisen meine Gedanken noch um ihn und suchen nach Möglichkeiten, wie ich ihm das Leben erleichtern und verschönern könnte.
...dann fallen mir die vielen, vielen Menschen ein, die dringend eine intensive Betreuung bräuchten, aber sie haben so selten Besuch...
Christlicher Überzeugung nach besteht die Würde des Menschen in seinem vorbehaltlosen Geliebtwerden und Angenommensein von Gott.
Am Abend war ich ziemlich erschöpft. Still kreisen meine Gedanken noch um ihn und suchen nach Möglichkeiten, wie ich ihm das Leben erleichtern und verschönern könnte.
...dann fallen mir die vielen, vielen Menschen ein, die dringend eine intensive Betreuung bräuchten, aber sie haben so selten Besuch...
Christlicher Überzeugung nach besteht die Würde des Menschen in seinem vorbehaltlosen Geliebtwerden und Angenommensein von Gott.
AnnaHoefler - am Dienstag, 1. März 2005, 23:32 - Thema: Soziales Engagement
Reineke meinte am 2. Mär, 18:50:
Bewundernswert. Was täten einige Menschen bloß ohne sie?
AnnaHoefler antwortete am 2. Mär, 22:57:
Gleichgültigkeit ist grausam...
Lieber Herr "Reineke"! Ich bin ersetzbar in meiner Funktion und sehr dankbar dafür, dass ich diesen Dienst an meinen Mitmenschen wahrnehmen darf, wirklich leidende Menschen schreien selten, deshalb werden sie meist allein gelassen, ignoriert.
Heute hat mir eine Frau erzählt wie sehr sie sich oft verlassen fühlt, in Depressionen fällt, weint und...keiner hocht ihr zu.
(K)Einer sollte es wenigstens ab und zu sein der sich Zeit nimmt und zuhört.
Viele Dinge wollen wir in immer kürzeren Zeitabständen erledigen und investieren ungeheuer viel Kraft hinein, können wir deshalb so schlecht anderen begegnen?
Vielen Dank und lieben Gruß! Anna Höfler